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Sandra und Kathrin

Namensklärung "Nathanael" und Inszenierung in Bamberg 

Nachdem wir in der letzten Deutschstunde über die Herkunft des Namens Nathanaels gerätselt haben, sind wir, Sandra und Kathrin, auf die glorreiche Idee gekommen, nach dem Ursprung dieses Namens zu suchen. Nach längere Internetrecherche sind wir dann auf die Seite: www.kunigunde.ch gelangt. Dort fanden wir heraus, dass Nathanael aus dem Hebräischen stammt und auf deutsch "Gott hat gegeben" (nathan=geben; el=der Mächtige, Gott) bedeutet. Außerdem wird Nathanael das erste Mal im Johannes-Evangelium der Bibel erwähnt.
Von Nathanael gibt es zwei verschiedenen Varianten:
  • Nathanael (Deutsch, Englisch)
  • Nathaniel (Französisch, Englisch)

  • Danach waren wir der Meinung, dass sich die Klasse schon genug theoretisches Wissen durch das Internet und den Deutschunterricht angeeignet hat. Leider war es uns nicht möglich, euch den "Sandmann" persönlich vorzuspielen und deshalb haben wir uns mit einer Inszenierung des "Sandmanns" von Rainer Lewandowski im Bamberger E.T.A.-Hoffmann-Theater beschäftigt.

    Hoffmanns Versuch, seine eigene Gespensterfurcht zu bekämpfen, verbindet sich im "Sandmann" mit der Schilderung einer Krankengeschichte. Seine Kenntnis von Nathanaels Leiden, dem Verfolgungswahn, verdankt er wesentlich dem Bamberger Nervenarzt Dr. Marcus.
    Hoffmanns Erzählung erschien 1817. Rainer Lewandowski hat sie in ein von Phantastik und Realismus geprägtes Theaterstuck verarbeitet, das am 04. Oktober 2003 im Großen Haus in Bamberg Premiere feierte.

    Nun folgt ein Zeitungsartikel des Fränkischen Tags von Winfried Schleyer über das Theaterstück:

    Es ist losgegangen. Und wie! Ganze Türme entschwinden in den Schnürboden, Plüschpapageien krächzen zum Schlag ihrer Stummelflügel, es zischt, blitzt und weht, eine Alchimistenwerkstatt fliegt fast in die Luft, im weiten Ballsaal züngelt ein Feuerkreis, Statisten schweben aus der Tiefe des Orchestergrabens, die Vorhänge tanzen Ballett, aus dem Lautsprecher knallt Musik.

    Die Technik darf dem staunenden Publikum zeigen, was sie alles kann. Fabelhaft, die Maschinerie im neuen Haus, das nur noch ein Zitat des alten ist. Erste Premiere im runderneuerten, erweiterten Bamberger E.T.A.-Hoffmann-Theater. Und gleich eine Uraufführung, "Der Sandmann" als Hommage an den Namenspatron, der Prizipal selbst hat sich das Nachtstück vorgenommen.

    Nathanael, ein Student mit unglücklicher Neigung zur Dichtkunst, verfällt dem Wahnsinn. Stück für Stück. Auslöser ist der Wetterglasverkäufer Coppola, der ihn fatal an die Kindheitsbegegnung mit jenem "Sandmann" Coppelius erinnert, dem er die Schuld am Tod des Vaters zuschreibt. Die beiden trafen sich nachts zu geheimnisvollen alchimistischen Versuchen, als deren Zeuge der ertappte kleine Nathanael seine Augen opfern sollte.

    Ach was, sagt Freund Lothar, sagt dessen Schwester mit dem sprechenden Namen Clara, seine Verlobte. Nathanael aber ist nicht mehr zu retten. Er verliebt sich beim Blick durch ein Perspektiv Coppolas in Olimpia, angeblich Tochter des Professors Spalanzani, tatsächlich eine Automate, eine mechanische Puppe, mit der er tanzt und Konversation treibt. Es kommt zur Katastrophe. Ein Zwischenhoch, dann stürzt sich Nathanael im Wahn vom Turm.

    Hoffmann schlägt wieder sein Thema an: Die Duplizität des Lebens zwischen plattem Alltag und Poesie. Wer die Balance nicht schafft, stürzt ab wie, im Wortsinn, Nathanael. Bamberger Erfahrungen dürften eingeflossen sein, vermittelt durch den Mediziner Marcus, dessen "Irrenanstalt" Hoffmann besucht hat, und nicht zuletzt das als Kastrationsangst gedeutete Motiv der ausgerissenen Augen hat später Sigmund Freud zum aufmerksamen Leser und Interpreten der Erzählung werden lassen.

    Schwere Aufgaben für das Ensemble

    Ein vielschichtiges Seelendrama. Ob es gewinnt, wenn es auf die bürgerliche Stadttheaterbühne kommt? Spielt es sich nicht weitgehend im Innern ab, ist es nicht des Guten zu viel, wenn Bühneneffekte diese psychische Dramatik überlagern? Gleich wie - schwere Aufgaben fürs Ensemble.

    Die es hervorragend löst. Andreas Ulich zuvörderst. Sein Nathanael wird durch Höhen und Tiefen getrieben, sein Wahn wächst nuanciert vom Liebesgesäusel mit der Puppe bis zur blanken, tödlichen Verzweiflung. Olivia Sue Dornemann ist die vernünftige Clara und die mechanische Olimpia in einem, ein Spagat, der ihr bestens gelingt, auch wenn man ihr das von der Regie verordnete finale Familienidyll als ironische Volte der Hoffmannschen Vorlage nicht unbedingt überstülpen sollte. Dazu Florian Walters Lothar in bürgerlicher Einschichtigkeit und Gerald Leiß' gutmütiger Siegmund als Koalitionäre im Kampf gegen die Krankheit im Namen einer Vernunft, die an Grenzen stößt.

    Eckhart Neuberg will allen schöne Augen machen, ein schillernder Coppola/Coppelius zwischen dem Unheimlichen und der Penetranz eines fliegenden Händlers; Manfred Gerlings Spalanzani ein biederer Klonspezialist (nicht dem Beständigen, doch dem Verständigen ist's genug); Karin M. Schneiders Mutter, Ernst Hofstetters Vater mit Valentin Benecke als jungem Nathanel - eine albtraumhafte Verwandtschaftskonstellation.

    Ein breites Betätigunsgfeld hat Uwe Oelkers' Ausstattung diesmal zu beackern, sie tut es eindrucksvoll. Gerd Besslers Musik untermalt charakterisierend, Stimmung (über-)tragend, Daniele Rügers Choreografie lässt hinter den Masken des Ballvergnügens die Fratze des Totentanzes ahnen.

    Was E.T.A. wohl dazu gesagt hätte? Am Samstag überwog beim Beifall die Begeisterung über die Rückkehr ins gute alte neue Haus, auf das sich alle auf Einladung von Intendant Rainer Lewandowski ein Schlückchen Sekt genehmigten.


    Hoffentlich habt ihr durch den Artikel einen kleinen Eindruck der Theateraufführung bekommen. Sicherlich wollen sich auch von euch noch einige über diese Inszenierung informieren. Dies könnt ihr tun, unter: www.theater.bamberg.de/stuecke/sandmann.php
    Dort findet ihr genauere Informationen über die Vorstellungstermine, einen weiteren Zeitungsartikel und auch einige Bilder der Inszenierung!
    Unserer Meinung nach, ist es die Aufführung sicherlich wert, ihr einen Besuch abzustatten.
    Viel Spaß beim Lesen wünschen
    Sandra und Kathrin



    Kathrin und Kristina

    Der Sandmann: Buch und Theaterinszenierung 

    Im Oktober 2003 wurde das E.T.A. - Hoffmann - Theater in Bamberg wiedereröffnet. Zur Premiere hatte der Regisseur R. Lewandowski den "Sandmann" dramatisiert und inszeniert. Die Pressestimmen dazu sind zum Teil sehr unterschiedlich, also sowohl positiv als auch negativ. Für die meisten Kritiker waren die Bühnenmusik und die Choreografien sehr überzeugend. Allerdings blieben die psychologische Tiefe der Erzählung unergründet und die Figuren wurden nach Meinung anderer Journalisten nur sehr oberflächlich dargestellt. Außerdem gingen die Motive von Mensch und Maschine durch unpassende und unrealistische Bühnenmotive und Bühneneffekte unter. Die dramatische Umsetzung des "Sandmanns" wird von einem Journalisten sogar als "Illustration des Stoffes im Puppenbühnen - Format" bezeichnet.

    Tatsächlich könnte es unserer Meinung nach (Kristina und Kathrin) schwierig sein, ein so psychologisch tiefgründiges Stück wie den "Sandmann" auf der Bühne zu realisieren. Gleich der Briefwechsel zwischen Nathanael und seiner Freundin Clara am Anfang des Buches, bei dem Nathanaels Angst vor Coppelius und seine Gefühle gegenüber dem Sandmann deutlich werden, ist auf der Bühne sicher nur sehr schlecht zu spielen. Vor allem Gefühle und Gedanken lassen sich nur schwer realisieren.

    Auch hat man beim Lesen mehr Freiraum, sich selbst ein Bild von dem Aussehen der Personen zu machen, auf der Bühne hingegen ist dies durch die Schauspieler vorgegeben.

    Der Verlauf von Nathanaels Krankheit, die einzelnen Phasen des Wahnsinnigwerdens, sind im Buch deutlich zu erkennen. Auf der Bühne könnte es aber schwierig werden, diese genauso realistisch zu darzustellen. Hinzu kommt, dass häufig Szenen bei der Bühneninszenierung aus welchen Gründen auch immer, gestrichen werden und somit dem Zuschauer vorenthalten werden. Oder es werden einfach neue Szenen hinzugefügt, wie dies auch bei der Aufführung des Sandmanns in Bamberg der Fall war und somit wird das Stück in gewisserweise verfälscht. Bücher sind also häufig zusammenhängender und verständlicher.

    Um dies allerdings richtig beurteilen zu können, wäre es sicher vorteilhaft, sowohl das Buch zu lesen als auch in die Theateraufführung zu gehen.

    Quelle: www.theater.bamberg.de


    Christina und Jasmin

    Der Sandmann: Advokat Coppelius 

    Die wohl geheimnisvollste Figur in E.T.A. Hoffmanns "Der Sandmann" ist der Advokat Coppelius. Lange haben wir uns Gedanken darüber gemacht, was für ein Mensch sich hinter dieser Gestalt verbirgt. Im folgenden wollen wir näher auf Coppelius’ Rolle im Leben Nathanaels eingehen.

    Gleich zu Beginn der Erzählung schildert Nathanael seine Kindheitserlebnisse mit dem "Sandmann". Die Wartefrau seiner jüngsten Schwester beschreibt ihn als bösen Mann, der den Kindern Hände voll Sand in die Augen wirft bis sie blutig herausspringen, um sie dann an seine Kinderchen im Nest zu verfüttern. Eben diesen Sandmann glaubt Nathanael fast jeden Abend mit schweren Schritten die Treppen zu seines Vaters Zimmer hinaufsteigen zu hören. Er bemerkt, dass auch seine Mutter die Anwesenheit des "Sandmanns" beunruhigt und beschließt sich im Zimmer des Vaters zu verstecken um so zu erfahren, was hinter dem abendlichen Besucher steckt. Dabei entpuppt sich der "Sandmann" als niemand anders als den Advokat Coppelius.

    Er ist ein alter kinderhassender Bekannter Nathanaels, der Kinder stets als „kleine Bestien“ beschimpft. Die Kinder ekeln sich vor ihm, vor allem vor seinen großen knotigen, haarigen Fäusten. Dessen ist sich Coppelius bewusst und macht sich so einen Spaß daraus, beispielsweise Süßigkeiten, welche die Kinder haben möchten, anzufassen und sie ihnen so ungenießbar zu machen.

    Beim letzten Besuch Coppelius' wird die Familie von einem entsetzlichen Schlag aus dem Zimmer des Vaters geweckt. Als Nathanael in das Zimmer kommt, findet er seinen Vater tot und mit schwarz verbranntem grässlich verzerrtem Gesicht am Boden liegend vor. Nach diesem Vorfall verschwindet Coppelius spurlos. Nathanael aber ist davon überzeugt, das Coppelius am Tod seines Vaters schuld hat und sein Hass ihm gegenüber steigt noch mehr.

    Jahre später erhält Nathanael Besuch von einem Wetterglashändler namens Giuseppe Coppola, dessen Figur und Gesichtszüge ihn sofort an den Advokat Coppelius erinnern. Nathanael denkt, dass Coppola und Coppelius ein und dieselbe Person sind und ist entschlossen, es mit ihm aufzunehmen und sich so am Tod seines Vaters zu rächen, kauft Coppola aber trotzdem ein Wetterglas ab.

    Um seine Studien bei dem berühmten Professor Physices Spalanzani fortzusetzen, verlässt er den Ort. Bei einem seiner Besuche bei Spalanzani bemerkt er dessen schöne Tochter Olimpia. Daraufhin beobachtet er sie von seiner gegenüberliegenden Wohnung aus mit dem Wetterglas und verliebt sich in sie. Als er ihr als Zeichen seiner Hingebung den Ring seiner Mutter schenken will, vernimmt er Getöse aus Spalanzanis Studierzimmer.

    Von draußen meint er Coppelius’ grässliche Stimme zu hören, doch als er ins Zimmer kommt erblickt er nur Coppola und Spalanzani, die beide an Olimpias Körper zerren. Nathanael muss nun mit Entsetzen feststellen, dass Olimpia nur eine Puppe ist. Coppelius hat ihm nun nicht nur den Vater genommen, sondern auch seine geliebte Olimpia.

    Nachdem Nathanael sich einige Zeit später von diesen Geschehnissen wieder beruhigt hat, erblickt er bei einem Spaziergang von einem Turm aus durch sein Wetterglas den Advokat Coppelius. Diese Entdeckung scheint ihn in den Wahnsinn zu treiben und so stürzt er sich von dem Turm in seinen Tod. Coppelius verschwindet daraufhin in der Menge, die sich um den Schauplatz versammelt hat und taucht von nun an nie wieder auf,

    Jasmin und Christina


    Diana

    Automaten und Androiden 

    Nachdem man glaubte den Menschen - als etwas Endliches, in seinen Teilen und in seiner Funktion Kalkulierbares erkannt zu haben, erscheint die Mode, anthropomorphe Automaten oder Androiden zu entwickeln und zu besitzen.

    Schon an der Schwelle zur Neuzeit warfen seine vorrationalistischen Zeitgenossen dem Universalgelehrten Albertus Magnus vor, er wäre ein Zauberer. Da ihm die Erfindung eines Automaten, zur Abhaltung von ungebetenen Gästen, zugeschrieben wurde.

    Das berühmteste Uhrwerk mit Automaten wurde 1352 im Straßburger Münster errichtet. Die herausragende Persönlichkeit unter den Automatenkonstrukteuren der Neuzeit war der Genfer Jacques de Vaucanson. Vaucanson studierte die Bewegungsabläufe des Menschen ebenso wie den Aufbau und die Spielweise der Querflöte und fertigte einen künstlichen Flötenspieler an: Die Natur geht im Prinzip genauso vor wie ein Automatenbauer. Zur Erschaffung eines wirklichen Menschen bringt sie eben nur noch mehr Kunst auf als dieser.

    Ab 1739 wendete sich Jacques de Vaucanson der Rationalisierung menschlicher Arbeit zu. Er entwickelte Automaten die, die Gesten der Arbeiter nachahmten.
    Baron Wolfgang von Kempelen (1734-1804) präsentierte den Schach-spielenden Türken 1769 der Kaiserin Maria Theresia. Der Schachautomat übertraf die Experimente und auch die Androiden des Zeitgenossen Jaquet-Droz bei weitem. Das Publikum begegnete dem Automaten mit einer Mischung aus Schock und Lust. Für eine kurze historische Zeit schien sogar die denkende Maschine möglich zu sein. Je größer allerdings die Popularität Kempelens und seines Automaten wurde, desto größer wurde auch der Erklärungsbedarf und desto schwieriger wurde es, kritischen Fragen auszuweichen. Kempelen hatte seinen Ruf als seriöser Ingenieur und Beamter verloren. Die belebte - und selbständig denkende - Maschine schien Wirklichkeit geworden zu sein.
    Schließlich wurden in Paris, London, und in Deutschland Stimmen laut, die einen Pseudoautomaten vermuteten. Kempelen wurde Täuschung und Betrug vorgeworfen.

    Mitte des 19. Jahrhunderts war schließlich die Zeit der romantischen Automaten abgelaufen. "Um 1837 entwarf der englische Mathematiker Charles Babbage (1791-1871) eine "Analytische Maschine". Sie sollte einen Speicher haben, eine Bibliothek und mit Lochkarten mit den Menschen kommunizieren können. Mit der Analytischen Maschine sollte man nicht nur rechnen können, sondern sie konnte - lässt man ihr nur genügend Zeit - jede gewünschte Operation ausführen.

    AUTOMATENMENSCH IM SANDMANN:
    In "Der Sandmann" wird ein Automat in die Gesellschaft "eingeschmuggelt", was fast von niemandem bemerkt wird. Nathanael verliebt sich sogar in einen Automaten. Im "Sandmann" besteht das Rätsel der Maschine in der Frage, wie sich Maschine und Mensch überhaupt noch unterscheiden lassen. Die Gefahr am Automaten ist nicht nur die, dass man ihn mit einem lebendigen Menschen verwechseln könnte, sondern vielmehr die, dass es mit der Zunahme seiner Perfektion immer schwieriger wird, überhaupt Differenzkriterien zwischen Mensch und Maschine anzugeben. Eben diese Vollkommenheit des Automaten hat etwas Unheimliches an sich. So wird Olympia als "himmlisch-schön" beschrieben, mit einem "wunderschön geformten Gesicht", während über Clara gesagt wird, dass sie "keineswegs für schön gehalten werden konnte". Claras Augen bzw. ihr "heller Blick" und ihr "ironisches Lächeln" werden aber gelobt; eben diese Qualitäten fehlen dem "Wachsgesicht" Olympias Olympia ist starr und seelenlos. Ihr Wuchs ist regelmäßig, so wie ihr Gesicht. Sie könnte für schön gelten, wenn ihr Blick nicht so ganz ohne Lebensstrahl wäre. Ihr Schritt ist sonderbar abgemessen, jede Bewegung scheint durch den Gang eines aufgezogenen Räderwerks bedingt. "Das Menschliche" bedeutet immer auch "das Mangelhafte", "das Unvollkommene" und "das Unregelmäßige" .Das Beispiel von Olympia zeigt, dass sie unter den Menschen eine Zeitlang "funktionierte". An der Fähigkeit zu kommunizieren lässt sich dieser Unterschied [zwischen Mensch und Maschine] in Hoffmanns Erzählung "Der Sandmann" jedenfalls nicht mehr festmachen, denn die Kommunikation wird darin als etwas Äußerliches, nicht notwendig mit menschlichem Empfinden in Zusammenhang stehendes beschrieben. Dass jemand spricht, muss nicht unbedingt voraussetzen, dass er auch denkt und fühlt.

    Im "Sandmann" geht um eine Gesellschaft, in der die Grenzen zwischen Menschen und Automaten verschwimmen und wo man nicht mehr weis, ob man es mit einem Automaten oder mit einem Menschen zu tun hat. "Da es in der Kommunikation aber keine feststehenden Kriterien gibt, ob sie einem Menschen oder einer Maschine zuzurechnen ist, hat das absurde Konsequenzen: Die dargestellte Gesellschaftsform mit all ihren Teezirkeln und Konventionen versucht zwar, Automaten auszuschließen, in Wirklichkeit aber begünstigt sie das Automatenwesen.



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